Zu diesem Tagesordnungspunkt haben die Mitglieder des Gemeinderates eine ergänzende Tischvorlage erhalten. Demnach musste bei der Wertung ein Angebot aufgrund nicht fristgerechter Vorlage von Nachweisen ausgeschlossen werden.
Die geprüften Angebotsendsummen betragen (brutto):
ARGE Vogel-Walliser 1.330.756,29 € davon Stadt Schönau: 1.003.457,49 €
Bieter 2 1.447.874,33 €
Nebenangebot Bieter 1 1.290.833,60 €
Hinweis zum Nebenangebot des Bieters 1: Es wird ein Nachlass auf das Hauptangebot in Höhe von 3 % gewährt, sofern der Baubeginn auf Oktober 2023 mit entsprechender Bauzeitverlängerung verschoben wird.
Die Kostenüberschreitung wird mit hohen Preisen bei der Baustelleneinrichtung, Zwischenlagerung und Verbauarbeiten begründet. Darüber hinaus sind Kostensteigerungen bei Kunststoffteilen zu verzeichnen. In Folge der aktuellen Marktsättigung ist ebenfalls eine Preiserhöhung festzustellen.
Für die Gesamtmaßnahme stehen Haushaltsmittel von brutto 829.700 € zur Verfügung. Zur Angebotssumme müssen auch noch die Honorarkosten vom Ingenieurbüro von brutto ca. 158.000 € und Kosten für geotechnische Untersuchungen von brutto ca. 10.260 € hinzugerechnet werden. Zu den bereits genannten Kostensteigerungen müssen ebenso weitere Kostensteigerungen eingeplant werden, sodass 420.000 € an Haushaltsmitteln fehlen.
Geschäftsführer Christof Diemer vom Büro dwd Ingenieur GmbH spricht von einer aufwändigen Planung, welche die Beteiligten schon länger beschäftigt. Neben der Stadt sind in diesem Projekt auch die EWS Schönau sowie der Zweckverband Breitbandversorgung Landkreis Lörrach beteiligt.
Bürgermeister Schelshorn spricht sich für eine Aufhebung der Ausschreibung aus. Es sei nicht zielführend, mit den Bauarbeiten im Oktober 2023 zu beginnen. Ein früher Wintereinbruch könnte die Arbeiten maßgebend beeinflussen.
Christof Diemer gibt zu bedenken, dass Schweißarbeiten an der Nahwärmeleitung nur bei Temperaturen von mindestens 5 °C ausgeführt werden sollten. Bei den Schächten bestehen aktuell massive Lieferschwierigkeiten.
Stadtrat Schröder bittet um Auskunft hinsichtlich der Dringlichkeit, hier vor allem bei der Kanalisation. Herr Diemer teilt mit, dass die aktuelle Situation keinen dauerhaften Zustand darstellen sollte.
Stadträtin Münzer erwähnt, dass dieses Projekt bereits seit 2020 geschoben werde. Die entstandene Teuerung war ihr klar. Christof Diemer entgegnet, dass keine grundsätzliche Steigerung festzustellen sei. Der Vorsitzende ergänzt, dass sich die notwendige Zwischenlagerung des Aushubs zur Materialprüfung sehr lange hinzog. Herr Diemer gibt hierzu ebenfalls weitere Erläuterungen.
Bauamtsleiter Wunderle gibt zu bedenken, dass eventuell noch weitere Angebote eingereicht worden wären, sofern eine Bauzeitverlängerung bereits im Vorfeld bekannt gewesen wäre.