Mit der maßlosen Verspätung um acht Minuten gegenüber der angekündigten Uhrzeit, stürmen um 19.38 Uhr elf wilde Hexen mit Gepolter und Geheul in den Rathaussaal.
Oberhexe Katja ergreift sofort das Wort und hält folgenden Prolog:
„Huh huh huh, es isch sowit
es isch wieder Hexezit!
Wie jedes Johr, ihr sins jo scho gwohnt,
un wisse dass sich ä Sitzung an de Fasnacht idde lohnt!
Mir Narre wänn über Fasnacht e rueh,
un mache hit obe s´Rothus widder zu!
Doch vorher will i no berichte,
was ihr so triebe un mache für Gschichte!
Die Verwaltungs Spitze links un rechts näbem Vogt,
die wän eifach in Rente go un hen ies it emol gfrogt!
Do des Schäubles Gisela,
will die Rechnerei und s´Geld usgä nimme ha!
Un de Bauamt Klöse Steinebrunner,
will die Fegge lupfe jez im Summer!
In dem junge Alter, i chas it vestoh,
will mer scho in d´Rente go!
Luget wie mir Hexe des täglich meischtere,
sin über 200 Johr alt un dien immer no umme geischtere!
S´fehlt grad no das de Peter im nägschte Johr vor de Wahl
seit: liebi Lit mir ischs ega!l
I gang über Stroß zum Pfarre in sie Hostel
un wird dert im Herrgott sin 13 Apostel!
Un lueg i do so rund umme, wird sich im Mai au no ergäh
das mir e bar vo eu s´nägscht Johr do nimmi werde säh!
Denn dert isch die Komunale Wahl
un de Bürger het die Qual!
Duet e neu Stadtparlament bestimme,
wo dann die nägschte 5 Johr regiert do inne!
Wer des si wird, mir wisses no it,
weils no keine offizielle Kandidatelischte git!
Die Parteie die dien sich scheniere,
wänn vor Fasnacht nit präsentiere!
Es chönnt jo sie, dass mir Narre e weng lache,
un über de Eint oder de Ander e chlai Spässli mache!
So chenne mir hit kei woherr garantiere,
un dien eifach ebbis zemme fantasierre!
Lug i links un rechts un gang vom Alter uss,
grieg i scho e weng en Gruuß!
Zum Beispiel dät mir d´Mechthild wirklich fehle,
denn die duet ,mer chas do it vehele,
als Einzigi so wunder schä, im Burgi au mol contra gäh!
Oder wenn d´Greta un de Schlaggi gehn, us miere Sicht,
veliert de Stadtrot enorm an Gwicht!
Un ob die Sitz verteilig no so bliebt,
ihr liebe Lit, i weis es it!
I hoff nur, denn des wär idde schä,
wenn ein do hocke dät vo de AFD!
Mir wähn keini Extreme, ob links oder rechts,
i sags unvehole, die chan isse Kolleg de Teufel hole!
So s´lenk, s´isch gnug fantasier,
i erklär eu was do mit eu Hit no passiert!
Mir wänn nämlich jetzte
mol luge ob ihr chenne Schätze!
Ehrlich gsait glaub i jo idde dra,
das vo eu ein gut schätze cha!
Denk i do an die neu Halle,
die wird schä un duet au gfalle!
Nu schätzungswies 800 Lit,
gits in Schönau bienere Veranstaltung im Lebe it!
Schätzungswies wird do au no uff Schulde g´hockt,
hoffentlich hen ihr eu do idde grob vezockt!
Doch zuruck zum Spiel,
Mir wirds suscht zviel!
Es git zwei Gruppe mit Eim un de Ander,
die spiele dann gegeneinander!
Wer mit wem spielt, chlei oder groß,
des entscheidet eifach s´Los!
Stehn die Gruppe fescht,
gohts dann ab zum Schätzungs-Tescht!
Ihr haue zum Beispiel e Stuck vonere Schnur ab, so wi jez ich,
des soll dann so noch wie möglich amme Meter si!
Oder us dem Glas voll Erbse do,
werde ohni Woog 200 g defo entno!
Un so widder...... Sieger wird munter un frisch,
wer am nägschte bi de wirkliche Werte isch!
Haltet eu eifach ans Fasnachtsmotto:
Au mol ebbis zämme g´schdalde
statt immer nu degege z´halde
wer des beherzt wird sicher do,
als Sieger us dem Spiel do go!“
Narri - Narro !!!
Der Begrüßungsrede der Oberhexe wird von Burgi Peter wie folgt entgegnet:
„Wenn d’Hexe chämme jedes Johr,
wie isch des schän, un des isch wohr!
Die Sitzig macht so richtig Spaß – un des isch für alli de Hit,
weil es hit im Rothuus-Saal Sekt zum Trinke git.
Sit Wuche warte mir uff de Obe,
drum dien mir Eu Hexe richtig lobe,
dass Ihr nit uff die G’meiordnig höre,
un iisre Sitzig eifach störe.
Dankschän für all‘ die schäne Stunde,
die mir sit viele Johr mit Eu hän g’funde.
I dank Eu namens de Stadtröt‘ us de schäne Au,
ebeso dank i für die Verwaltig jedere Hexe-Frau.
Mehr als e halbs Jahrhundert dün Ihr jetzt Schänau unsicher mache,
als Hexe – nit wie meng meine – als Drache.
Mit neue Oberhexe Katja dün Ihr hit die Sitzig überfalle,
i bi scho jetzt gspannt, was Eu hit für iis alles isch igfalle.
Im Name von miinene Stadtröt-Männer muss i mi bi Eu no entschuldige,
dass wir als Gwinner-Team vom letzschte Johr Eu nit gnug hän dün huldige.
Numme d‘ Uli in schäner Tracht hätt Eu bim Hexe-Usflug begleitet,
er zumindest hät d‘ Fahne vo is Cherli gwährleistet.
Schad war, dass Ihr mi nit erster Klass us Indie ifliege hän lo welle.
Doch i verschtand: sell hät in d‘ Vereinskass jo gä n‘ argi Delle.
Unetschuldigt hät ebber gfehlt un verschnarcht d‘ Wase-Reis,
i vermut, selle düt Eu Fasnet 2019 freihalte bei Trank un Speis.
So jetzt sin mr aber gespannt, was Ihr iis hit alles dün biete für d‘ Auge un d‘ Ohre.
Mengis wird debi si, wo mr welleweg wieder mün ganz tief bi iis im Hirni umbohre.
D‘ Klaus un d‘ Gisela sin ab dieses Johr zum letztschte Mol in iisre Verwaltigs-Rund.
mit d‘ Nachfolger Helmut un Jürgen chennes ihr triebe’s ab sofort ganz bunt.
I wünsch‘ Eu e glücksseeligi Fasnet 2019, mit viel Humor,
un was des diesjährig Motto betrifft: au des isch wohr:
„Au mol ebbis zämme g'schdalde,
statt immer nu degege z'halde."
Über all die Däg sin luschtig un froh,
i hör uff mit e me chräftige Narri - Narro!!!“
Euer Burgi alias Chrüzritter Kunipeter
Für das anschließende Spiel mit Schätz-Aufgaben werden dann folgende zwei Mannschaften gebildet:
Team 1:
Burgi Peter, Stadträtin Susanne, Stadträte Michael, Sebastian und Uli sowie Baudezernent Klöse und Geldverwalter Jürgen
Team 2:
Stadträtinnen Greta und Mechthild, Stadträte Jesko, Jürgen und Michael sowie Finanzdezernentin Gisela und Ratschreiber Dietmar
Nach neun Schätz-Aufgaben, bei denen die Teams beispielsweise eine Schnur auf die Länge von 115 cm abschneiden, ein Glas mit 15 g Konfetti füllen oder Kandidaten des Gegners mit einem Lebendgewicht von 210 kg auswählen mussten, gewinnt das Team 1 den Wettkampf deutlich mit sechs zu drei
Punkten.
Als Gewinn für den Sieg werden die Mitglieder des Teams 1 nach der Sitzung in einem Anhänger vom Rathaus zum FC-Vereinsheim auf dem Sportplatz gefahren, wobei die Stadträte Jesko und Michael als Strafe für ihr unentschuldigtes Fehlen beim letztjährigen Hexen-Ausflug den Anhänger ziehen müssen.
Nach der Verleihung des Geldordens an Gisela bzw. eines Wohlfühlgeschenkes an Klöse, die beide heute zum letzten Mal als Verwaltungsbedienstete an einer Hexen-Sitzung teilnehmen, müssen sich die Hexen dem nachfolgenden Übersetzungsspiel (Deutsch/Englisch) stellen, das vom Baudezernenten ausgearbeitet wurde:
„Drei Hexen betrachten drei Swatchuhren.
Welche Hexe betrachtet welche Swatchuhr?
Lösung:
Three witches watch three Swatch watches.
Which witch watches which Swatch watch?
Drei geschlechtsumgewandelte Hexen betrachten drei Swatchuhrenschalter.
Welche geschlechtsumgewandelte Hexe betrachtet welchen Swatchuhrenschalter?
Lösung:
Three switched witches watch three Swatch watch switches.
Which switched witch watches which Swatch watch switch?
Drei Schweizer Hexenschlampen, die sich wünschen drei geschlechtsumgewandelte Schweizer Hexenschlampen zu sein, betrachten drei Schweizer Swatchuhrenschalter.
Welche Schweizer Hexenschlampe, die sich wünscht eine geschlechtsumgewandelte Schweizer Hexenschlampe zu sein, betrachtet welchen Schweizer Swatchuhrenschalter?
Lösung:
Three swiss witch bitches, that wish to be three switched swiss witch bitches, watch three swiss Swatch watch switches.
Which swiss witch bitch, that wishes to be a switched swiss witch bitch, watches which swiss Swatch watch switch?”
Die gestellten Aufgaben werden von den Hexen bravourös gemeistert, wobei sich insbesondere Hexe Susi als sprachgewandte Übersetzerin hervorhebt.
Nach einem abschließenden gemeinsamen Glas Sekt erklärt Burgi Peter alias Chrüzritter Kunipeter die Sitzung für geschlossen und lädt die Anwesenden zum gemütlichen Ausklang des Abends in das FC-Vereinsheim ein.
Narri - Narro !!!
