Machbarkeits- und Potenzialstudie zur Etablierung eines Coworking- und Innovations Space im Oberen Wiesental


Daten angezeigt aus Sitzung:  Gemeinderatssitzung Schönau im Schwarzwald, 14.03.2022

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Gemeinderat Schönau im Schwarzwald (Stadt Schönau im Schwarzwald) Gemeinderatssitzung Schönau im Schwarzwald 14.03.2022 ö 6

Sachverhalt

Die Machbarkeits- und Potentialstudie soll die Möglichkeiten der Konzeption und Implementierung eines Coworking- und Innovations Space im Oberen Wiesental aufzeigen.

Mit Projektpartnern aus Kommunen und Wirtschaft soll auf der Grundlage verlässlicher Daten, Befragungen und Workshops die Zukunftsfähigkeit eines solchen Coworking- und Innovations Space evaluiert werden. Ziel ist es, eine konkrete, bedarfsgerechte Betreiberstruktur und Umsetzungsstrategie zu erarbeiten. Die Machbarkeitsstudie, als erstes Teilvorhaben, ebnet damit den Weg für eine spätere Umsetzung des Projekts.

Nach positivem Ausgang besteht für das Pilotprojekt die Möglichkeit über das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) gefördert zu werden.

Ein Coworking-Angebot im Oberen Wiesental steigert die Standortattraktivität und bietet vielen Pendler:innen die Möglichkeit, Arbeiten und Wohnen zu vereinbaren. Weiter entsteht ein innovativer Raum, der Gründer:innen und Tüfftler:innen einen Platz bietet. Diese lokale Keimzelle bietet weit mehr als nur ein Arbeitsort und kann zukünftig mit weiteren Angeboten (bspw. Mobilität, regionale Produkte, etc.) ergänzt werden.

Perspektivisch soll der neu entstandene Coworking- und Innovations Space in das RegioWIN – Projekt Zukunft.Raum.Schwarzwald (https://www.wsw.eu/projekte/regiowin.html) und deren Organisationsstrukturen eingebunden werden. Community Manager identifizieren lokale Bedarfe und führen ein passgenaues Matchmaking zu den Wissensträgern in der Region durch. Dadurch werden Transferkanäle etabliert und regionale, bedarfsorientierte Technologietransferprojekte können initiiert werden.

Die Machbarkeits- und Potentialstudie kann im April 2022 bis September 2022 umgesetzt werden.
  • Anamnese mit dem Ziel der Vorbereitung und Zielsetzung des Projekts
  • Workshops: Startworkshop für lokale Stakeholder, Entwicklungsworkshop zum Umsetzungskonzept
  • Standortanalyse und Konzeptionsskizze
  • Entwicklung einer Umsetzungsstrategie und Organisationsstruktur

Es ist geplant, dass die Städte Schönau im Schwarzwald und Todtnau gemeinsam in diesem Zusammenhang beim Landkreis Lörrach Strukturfördermittel mit einer Förderquote von bis zu 50% (25.000 €) beantragen. Über diesen Antrag wird in der Sitzung vom 13.04.2022 im Umweltausschuss des Kreistages Lörrach entschieden.

Der Wirtschaftsbeauftragte des Landkreises Lörrach, Herr Daniel Tastl, wird dem Gemeinderat in der Sitzung das Projekt erläutern sowie einen Sachstandsbericht und Ausblick auf die bisher mit den angedachten Projektpartnern (u.a. Stadt Schönau im Schwarzwald) geleisteten Vorarbeiten und weiteren Planungen geben.

Beschlussvorschlag

Der Gemeinderat beschließt, einen Antrag auf Strukturfördermittel beim Landkreis zu stellen und bis zu 5.000 € als Eigenmittel für das Projekt zur Verfügung zu stellen.

Vortrag/Diskussionsverlauf

Der Vorsitzende heißt zu diesem Tagesordnungspunkt als Referenten Herrn Daniel Tastl, Wirtschaftsbeauftragter des Landkreises Lörrach bei der Wirtschaftsregion Südwest GmbH, herzlich willkommen.

Im Folgenden stellt der Wirtschaftsbeauftragte mittels einer Präsentation, die dem Protokoll als Anlage beigefügt ist, die Konzeptidee „Coworking und Innovation im Oberen Wiesental“ vor. Dabei werden von ihm folgende Fragestellungen bzw. Punkte eingehend erläutert:

  • Was ist „Coworking“?
  • Für wen ist Coworking geeignet?
  • Funktionen eines Coworking Space im Ländlichen Raum
  • Und warum jetzt Coworking und Innovation bei uns im Oberen Wiesental?
  • Woher kommen wir | RegioWIN 2030 
  • Gibt es genügend Potenzial für ein Coworking-Angebot im Oberen Wiesental?
  • Was hat die Wirtschaftsregion Südwest bisher gemacht?
  • Machbarkeits- und Potenzialanalyse
  • Kosten und Finanzierung
  • Was kommt nach der „Vor-Ort“-Studie?

Weiter führt Herr Tastl aus, dass im nächsten Schritt vorgesehen sei, für die Ausarbeitung der Machbarkeits- und Potenzialanalyse die Strukturfördermittel beim Landkreis Lörrach zu beantragen. Die Kosten für die Analyse würden sich auf zirka 30.000 € belaufen, wobei die Finanzierung wie folgt vorgesehen sei.

  • Unternehmensbeteiligung (Heinzmann | EWS | Frank Bürsten                10.000 €
  • Kommunale Beteiligung (ggf. Städte Schönau und Todtnau)                          5.000 €
  • Strukturfördermittel vom Landkreis (50 % der Bruttokosten)                        15.000 €

Abschließend wird von Herrn Tastl ausdrücklich betont, dass es sich um einen Beteiligungsprozess handele, bei dem auch ein NEIN - verbunden mit einem frühzeitigen Ausstieg - das Ergebnis sein könne.

Der Vorsitzende dankt dem Referenten für den ausführlichen und fachkundigen Vortrag.
Er selbst halte die Konzeptidee für eine super Chance für das Oberes Wiesental, zumal dies auch von drei innovativen und ortsansässigen Firmen so bewertet werde. Die Arbeitswelt ändere sich zunehmend in schnellen Schritten, weshalb neue Innovationsimpulse wichtig wären, um die Standortattraktivität für die Betriebe zu steigern. Damit gehe einher, dass zukünftig speziell für die jüngere Generation weiterhin interessante Arbeitsplätze angeboten werden können. Deswegen sei es für ihn wichtig und folgerichtig, das vorgestellte Konzept seitens der Stadt mit maximal 5.000 € finanziell zu unterstützen. Dieser Betrag würde sich halbieren, sofern sich die Stadt Todtnau gleichfalls finanziell am Projekt beteilige.

Auf Frage von Stadträtin Münzer erwidert Herr Tastl, dass man das Konzept zunächst in einer IOW-Sitzung vorgestellt habe. Gewünscht sei jedoch, dass sich über den Mitgliederkreis des Initiativkreises hinaus möglichst viele Firmen - speziell auch kleinere Betriebe - an dem Konzept beteiligen. Insofern sei die Konzeptentwicklung keine Aufgabe des Initiativkreises Oberes Wiesental.

Stadtrat Lais hält die Konzeptidee für ein gutes und sinnvolles Zukunftsprojekt. Für ihn stelle sich die Frage, wie die Interessenslage in der Nachbarstadt bezüglich der Projektbeteiligung der dortigen Firmen aussehe.
Herr Tastl entgegnet, dass die Betriebe in Todtnau in der Tat bislang zurückhaltend seien. Was aber noch nicht sei, könne durchaus noch werden. Nach seiner Ansicht sollte es möglichst ein interkommunales Projekt für das gesamte Gebiet des Oberen Wiesentals werden, also einschließlich der Gemeinde Häg-Ehrsberg und der Stadt Zell im Wiesental.

Stadtrat Locker bewertet die Konzeptidee ebenso positiv und spricht sich aus diesem Grund für die Umsetzung der Machbarkeits- und Potenzialanalyse aus.  

Beschluss

Der Gemeinderat beschließt, einen Antrag auf Strukturfördermittel beim Landkreis zu stellen und bis zu 5.000 € als Eigenmittel für das Projekt zur Verfügung zu stellen.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 7, Dagegen: 0 , Enthaltungen: 0

Abstimmungsbemerkung
Einstimmiger Beschluss.

Dokumente
Anlage_TOP 6_Coworking und Innovation im Oberes Wiesental (.pdf)

Datenstand vom 23.03.2022 16:15 Uhr